top

Bestellen


Telefonisch beim Delius Klasing Verlag.
Hotline: +49 521/55 99 33


• Beautiful photographs portray the stunning nothern and southern part of Thailand
• A new addition to a highly successful series
• Perfect tips for routes and sightseeing

Mit dieser Ausgabe von CURVES, einer großartigen Runde in vier Etappen durch Thailand, ändert sich hier etwas zum ersten Mal ganz spürbar. Sie halten die erste asiatische CURVES-Ausgabe in den Händen. Und dieses Asien, Südostasien, Thailand ist so profund anders als jede andere Destination, die uns bisher unter die Räder kam, dass unsere Herkunft plötzlich ins Auge fallen musste – am allermeisten uns selbst. Wir sind fremde Beobachter in einer Welt, deren Botschaften wir nur interpretieren können, deren Rhythmus uns gelegentlich ins Stolpern bringt und die uns genau deshalb so in ihren Bann gezogen hat. Das disruptive Element des Reisens ist auf unserer Tour durch Thailand so stark wie nie zuvor zutage getreten: Alle Vorurteile werden erschüttert, alle Erwartungen in Frage gestellt oder übertroffen. Neues muss erlebt und verkraftet werden, es zwingt sich einem in buntem, herausforderndem und glücklich machendem Rausch regelrecht auf, eine bequeme oder schonende Alternative gibt es nicht.

  • Mentale Stubenhocker, die sich von dieser Welt nur so viel zumuten möchten, wie sie bereit sind zu sehen, haben hier keine Chance.

    Wir durften auf den Straßen Thailands viele Hunderte Kilometer verbringen und haben dabei nicht in erster Linie Thailand erlebt, sondern uns selbst. In der Auseinandersetzung mit Gelerntem und Erwartetem hat uns dieses unsäglich schöne Land mit seinen herrlich entspannten, freundlichen Menschen und vielfältigen, wunderschönen Landschaften immer wieder verblüfft. Dass im Norden Thailands Straßen zu finden sind, die unsere europäische Vorstellung (da haben wir sie wieder) von Fahrspaß vollkommen aus den Angeln heben, das hat man uns vorhergesagt. Glauben konnten wir es nicht. Sie ahnen es: Was kann schon die Straßen der Toskana und Siziliens, die Pässe der Alpen, die Routen durch die schottischen Highlands übertreffen? – Das war unser kleiner, innerer, ungläubiger und beinahe belustigter Kommentar zu diesen Ankündigungen. Und dann: Haben wir es selbst erlebt.

    Es gab diese Momente, in denen man nach stundenlangem Dahinfegen auf penibelst glatt asphaltierten Straßen mit ideal überhöhten Kurven und nahezu irrwitzigen Kurvenverläufen einfach nicht mehr konnte, die Arme und Hände kurz davor waren, zitternd aufzugeben. Der Kopf nicht noch eine weitere Kurve ertragen konnte. Der Magen rebellierte, G-Kräfte zu Folterknechten in Nackenmuskeln wurden, die Augen nicht mehr richtig fokussierten. Kurven, Hardcore. Kurven, Heavy Metal. Kurven, Stakkato. Gierige Kurvenbiester in einer ätherischen, drallen Landschaft voller Reize und überirdischer Schönheit. Und dann kam der Flow. Ein Fahren voller Energie und Freude, hungrig und gleichzeitig eins mit sich selbst. Es muss ganz klar gesagt werden: So etwas gibt es in Europa nur in deutlich kleineren Portionen oder auf abgesperrten Strecken.

    Dann kamen die Etappen durch den Süden Thailands und mit ihnen die Sonne, der Strand, das selbstvergessene Leben am Meer. Manchmal schließen wir die Augen und sehen immer noch wogende Palmen, türkisblaues Meer und weißen Strand vor uns. Mit dem Auto ist man in dieser Welt nur zu Gast, aber ein Durchstreifen der Landstriche zwischen dem Golf von Thailand und der Andamanen-See wird trotzdem zur erhellenden Beschäftigung. Vor allem, weil da ja auch das köstliche Essen Thailands ist und eine tiefe, reichhaltige und für uns elektrisierend fremdartige Kultur. Wir mussten nicht nur nach dem Weg fragen, sondern auch das Zuhören und Zusehen lernen. In Thailand waren die Alpen als unsere bekannte Welt einfach weit weg. Unser gewohnter Blickwinkel musste also neu justiert werden. Die alte CURVES-Perspektive schien uns immer wieder verzerrend, einseitig und manchmal auch unbeholfen – aber ein Stück weit macht sie uns eben auch aus. Für unsere thailändischen Leser kommt hiermit also doch vielleicht eine kleine Fußnote, vorgetragen mit tiefer Verbeugung: Alles was Sie hier lesen und sehen, ist unser Objektiv, unsere Brennweite, unsere Sprache. Wir sind gespannt, wie sehr wir die Realität Thailands getroffen haben.

    Wir waren zu Gast in Thailand, ganz naiv und kindlich, glückselig vor Entdeckerfreude, glückselig im „Soulful Driving“. Und am Ende dieser Reise nehmen wir etwas mit: die in Thailand geschlossenen Freundschaften. Bei allen Unterschieden blieb doch nur ein Fazit: Wir sind eins. Egal, wie weit man auf dieser Welt fährt – der menschliche Geist ist das Etwas zwischen A und A. Genau deshalb freuen wir uns jetzt unbändig, dass nach unserer Zeit in Thailand, Thailand zu Gast in CURVES ist. Das sanfte, freundliche, unergründliche Thailand kommt zu CURVES. Herein, treten Sie ein. Welche Ehre.