Wird der Rimac Concept One das begehrteste Sammlerauto der Zukunft sein? Mit Porsche als Investor in Rimac Automobili und Gründer Mate Rimac an der Spitze von Bugatti fragen wir uns, ob das erste elektrische Hypercar der kroatischen Marke - der Rimac Concept One - das Potenzial besitzt, sich zum ersten, heiß begehrten elektrischen Sammlerauto der neuen Zeit zu entwickeln
Die Geschichte von Mate Rimac liest sich wie ein Märchen aus dem 21. Jahrhundert: Zunächst baute er 2007 in seiner Garage seinem BMW E30 einen elektrischen Antrieb ein und während er von seinem Kreis verspottet wurde, weil er „mit einer Waschmaschine auf der Rennstrecke war“, avanciert der 34-jährige Kroate zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Autowelt. Rimac Automobili, ein Startup, den er 2009 mit 21 Jahren in Zagreb gründete, erhielt Milliarden von Euro von Porsche, Hyundai, Goldman Sachs und anderen führenden Tech-Investoren und gilt heute als einer der wichtigsten Zulieferer der BEV-Technologie. In 2021 verschmolzen Rimac Automobili und Bugatti Automobile zu einem neu formierten Unternehmen - Bugatti Rimac -, das von Mate Rimac als CEO operativ geführt wird. Für nicht wenige Marktbeobachter erinnert dieses Phänomen an die kometenhafte Karriere von Tesla vom kalifornischen Außenseiter-Startup zur wertvollsten Automarke der Welt.
Bugatti Rimac arbeitet zur Zeit am Nevera, ein 1.914 PS starkes batterieelektrisches Hypercar, das verspicht, von 0 auf 100 Stundenkilometer in 1,85 Sekunden zu beschleunigen - schneller als jedes andere Serienfahrzeug. Dieser vollelektrische Rekordhalter kommt in diesem Sommer auf den Markt und wird 2,5 Millionen US-Dollar kosten. Der Rimac Nevera eröffnet ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte der kroatischen Marke. Als wir kürzlich die jüngsten Schlagzeilen zu Porsches aktuellen Investitionen auf uns wirken ließen, erinnerten wir uns wieder an den erste elektrische Sportwagen des Jungunternehmens ein: der Rimac Concept One.
Er wurde 2011 auf der Frankfurter Automobilmesse vorgestellt und 2013 eingeführt und mit 1.224 PS, knapp 1.600 Nm Drehmoment und der Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer in nur 2,5 Sekunden erhob der Concept One den Anspruch, das am schnellsten beschleunigende E-Auto seiner Zeit zu sein. Angetrieben von vier unabhängigen, flüssigkeitsgekühlten Permanent-Magnet-Synchronmotoren mit der Energie einer 90 kWh starken Lithiumbatterie versprach der Rimac Concept One eine Top-Geschwindigkeit von 340 Stundenkilometer und eine Reichweite pro Ladung von 349 Kilometer. Trotz dieser beeindruckenden Leistungsdaten wurden nur zehn Fahrzeuge hergestellt - damit war Rimacs Schöpfung das seltenste Hypercar seiner Zeit.
Im Sommer 2018 hatten wir die Chance, dieses Auto selbst in den Schweizer Alpen zu erleben. Vor vier Jahren ließ uns diese Performance auf der kurvenreichen und an Serpentinen reichen Route des Grimsel Passes sprachlos zurück. Nun haben wir uns gefragt, ob der Rimac Concept One nicht auf bestem Wege ist, das begehrenswerteste und wertvollste Sammlerauto unter den vollelektrischen Modellen zu werden. Schließlich ist dieses Auto seltener als ein McLaren F1, es galt seinerzeit als technologische Spitzenleistung und schuf die Grundlage für Rimacs weltweiten Erfolg. Und der Concept One bot ein unglaubliches Fahrerlebnis. Sollten Sie auf der Suche sein nach einem wegweisenden elektrischen Hypercar, dann fassen Sie den Rimac Concept One unbedingt ins Auge, ehe es zu spät ist!
Text: Jan Karl Baedeker - Fotos: Stefan Bogner